Mucke und so

Donnerstag, 18. Mai 2006

Nachbetrachtung

Auch wenn kein Zusammenhang erkennbar ist:

Gute Chillout-Musik sollte nicht klingen wie ein Tag am Meer, sondern wie eine Nacht am Meer. Oder sie sollte sich anfühlen wie die frühen Morgenstunden an einem See, wenn der aufsteigende Nebel die über den Berg kriechende Sonne herunterdämpft.

Schwer zu beschreiben, diese Gefühlslage irgendwo zwischen Erschöpfung, Aufgelöstheit und völliger Entspanntheit.

Um den Zusammenhang zu verdeutlichen: ich hatte Anfang dieser Woche Nachtdienst, wie bereits weiter unten erwähnt. Dazu läuft im Radio dann immer Klassikradio. "Bäh" würde ich da normalerweise zu sagen, aber nachts wechseln die ihr Programm auf Chilloutmusik. Und gerade diese Woche waren die Mixe so gut, das ich das Gefühl hatte, frühmorgens am Strand zu sitzen. Was so gar nicht "Bäh", sondern vielmehr "Aah" ist.

Montag, 15. Mai 2006

Dass wüsste ich aber

Vorweg: ich will keine Schleichwerbung für wen auch immer machen. Aber ich bin von der Idee von last.fm überzeugt: ich lege meine Hörgewohnheiten offen, dafür bekomme ich über die "neighbours" und über das last.fm-radio ähnliche Musik angeboten, was das eine oder andere Mal dazu geführt hat, das ich neue Bands für mich entdecken konnte.

Aber manchmal haut last.fm auch ganz schön daneben, speziell, wenn es um die Erfassung der von mir gehörten Musik geht, auch wenn meine id3-Tags alle korrekt sind.

So finde ich gerade eben in meiner wöchentlichen Playlist Heike Makatsch wieder. Nein, Musik von Heike Makatsch habe ich letzte Woche definitiv nicht angehört. Das liegt nicht zuletzt daran, das ich überhaupt keine Musik von Heike Makatsch mein eigen nenne. Das soll jetzt nichts über ihre Sangeskunst aussagen, ihr schauspielerisches Talent steht sowieso ausser Frage, aber musiktechnisch bin ich anders sozialisiert.

Das ist mir ja schon fast peinlich. Andererseits hätte es mich auch schlimmer treffen können: stellen sie sich mal vor, da würde plötzlich "Tobias Regner" oder "Dieter Bohlen" auftauchen. Dann wäre ich aber sowas von richtig sauer, das könnte in einer handfesten Löffelstecherei enden.

iTunes-Erkenntnisse, Teil 2

Heute mal von der anderen Seite der timetable, die kürzesten Lieder auf meiner Platte:

The streets - "who dares wins" mit 34 sec.
Bush - "x-girlfriend" mit 44 sec.
Coldplay - "parachutes" mit 46 sec.


Klassische Intros, Outros, Interludes und Mix-Tracks habe ich nicht berücksichtigt, nach eigenständigen Liedern sollte es schon klingen.

Sonntag, 14. Mai 2006

iTunes-Erkenntnisse, Teil 1

Mit iTunes lassen sich sämtliche Tracks nach ihrer Länge ordnen, wie mir gerade aufgefallen ist. Wozu sonst sollte das nutze sein, als mit Statistiken herumzuspielen?

Hier also die drei längsten Lieder auf meiner Platte:

Placebo - "burger queen" mit 22 min 39 sec.

Massive attack - "antistar" mit 19 min 40 sec.

Esbjorn Svenson trio - "carcrash" mit 17 min 51 sec.


Eventuell enthaltene Pausen nicht berücksichtigt ;)

Samstag, 22. April 2006

Da geht er hin

Wie, unter anderem, auf der Website von Radio Berlin-Brandenburg zu lesen ist, findet die Loveparade dieses Jahr ohne tatkräftige Mitwirkung von Dr. Motte statt. In dieser Meldung finden sich gleich zwei Informationen wieder: ad 1) dieses Jahr soll es dann wohl wieder eine Loveparade in Berlin geben, nachdem sie die letzten 2 Jahre ausgefallen ist. Wenn sie also ad 2) tatsächlich stattfindet, dann ohne Motte, den Gründungsvater.
Nun finde ich Dr. Motte weder als DJ herausragend, noch schätze ich seine grottenschlechten gefürchteten gewöhnungsbedürftigen Ansprachen an der Siegessäule. Nichtsdestotrotz muss man ihm anrechnen, dass er, 1989 beginnend und dann jedes Jahr wachsend, eine ziemlich beachtliche Veranstaltung auf die Beine gestellt hat.
Ich bin seit 1991 bekennender Anhänger von Musik aus Strom, nur habe ich eigentlich die Parties in kleinen, familiären Clubs den Großveranstaltungen immer vorgezogen. Aber eine ganze Jugendsubkultur-Karriere ohne Großveranstaltung? Geht nicht.
Anno 1996 also auf dem Bauplatz des Sony-Center campiert, die wohl zentralste Park-, Wochenendplanungs- und kurz-Erholung-suchen-Basis überhaupt. Den Tresor in die eine, das Brandenburger Tor und den Tiergarten in die andere Richtung gleich ums Eck. Samstag früh den Baucontainer mit Duschen, Toiletten und Waschräumen im Schutz der Gruppe übernommen. Samstag Mittag den gleichen Baucontainer mit einer Ziegelpalette versperrt vorgefunden. Dazwischen am Ernst-Reuter-Platz die Füße ins erfrischende Wasser gehalten und mit geschätzten 2000 weiteren Feierwütigen den unbekannten DJ angefeuert, der die Szenerie beschallt hat. Er hätte ob der Partystimmung, die er da in Gang gebracht hatte, wohl am liebsten im Kreis gegrinst, wenn ihm seine Ohren nicht im Weg gewesen wären. Viel Sonne steigerte anfangs die Laune noch zusätzlich, sorgte aber später für den einzigen, aber dafür sehr formidablen Kopfhaut-Sonnenbrand meines Lebens. Ab dem frühen Nachmittag Ausschau nach dem angenehmsten Plätzchen an der Feierstrecke gehalten. Kurz vor Ankunft des ersten Trucks dann doch mitten in der Masse gestanden, deswegen bei der Vorbeifahrt mitten im Schalltrichter der Bassboxen kurzzeitig das Gehör verloren. Dem Tiergarten zuliebe einen WC-Container aufgesucht, darin dank Sonneneinstrahlung unerträgliche Hitze, dank fehlendem Wasseranschluss unerträglichen Gestank und dank hunderter von außen dagegen trommelnder Füße unerträglichen Geräuschpegel vorgefunden, dank der daraus resultierenden Reizüberflutung zu der Erkenntnis gekommen, dass das Wohlergehen des Tiergarten gegenüber meinem den kürzeren zieht.
Abends am Großen Stern noch die Erkenntnis gewonnen, dass sich das Laufen auf einer Decke aus leeren Getränkedosen stark nach Waldboden anfühlt, sofern dazwischen noch Schuhsohlen die Wahrnehmung beeinflussen.
Nachts am Alexanderplatz der Speednase nicht widersprochen, als er panisch erklärte, das die S-Bahnen ihren Betrieb für heute eingestellt haben, stattdessen lieber über seine Schulter den regen S-Bahn-Verkehr am Bahnhof Alexanderplatz betrachtet. Dann noch hier und dort eine Party mitgenommen und schlussendlich Sonntag nachmittags völlig ausgepumpt auf den Heimweg gemacht. Durchaus glücklich gefühlt.

Schade, das sie Dich nicht mehr dabeihaben wollen, Dr. Motte. Irgendwie waren diese Ansprachen auch schon wieder Kult, alles in allem ;)

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