Schöne neue Welt

Donnerstag, 8. Juni 2006

Sie ist unter uns

Angela Merkel kann jetzt auch mit der modernen Technik. Mir wird ganz schlecht, wenn ich daran denke, was dann wohl noch als nächstes kommt: Newsletter, Mailinglisten oder gar ein eigenes Blog? Selbst die grauenhaftesten Befürchtungen werden denkbar. Vielleicht veröffentlicht sie in dem Videopodcast noch Episoden aus ihren Urlaubsvideos, und wir dürfen uns ansehen, wie sie mit Schorsch Dabbeljuh auf seiner Ranch am Lagerfeuer Marshmellows röstet, oder mit Ede in München am Hauptbahnhof in 10 Minuten ihren Flug beginnt, dank Transrapid.

Ach bitte, verschonen sie uns doch einfach, wenn wir Mediensuperstars hätten wählen wollen, dann hätten wir das wohl mit "Deutschland sucht den Superstar" tun können. Und jetzt raten sie mal, warum die Sendung nicht so dolle gelaufen ist...

Ich hätte ja nichts dagegen, wenn da wirklich Fr. Bundeskanzlerin ihrem Bedürfnis nachkommt, mehr Kontakt zum wählenden Volk zu gewinnen, aber wie die Kiste gelaufen ist, dürfte ziemlich klar sein:
Morgens halb zehn in Deutschland im Bundeskanzleramt, eine Horde von Imageberatern redet auf Fr. Bundeskanzlerin und ihren Pressesprecher ein, die öffentliche Wahrnehmung und so, kaum noch vorhanden. Klar, dieses globale Fußballturnier (hoffentlich hat sich der Kicker-Dachverband nicht auch diesen Begriff mit Copyright sichern lassen), dagegen kann man schlecht anstinken. Aber auch sonst, da war nicht viel los die letzte Zeit im Hause oberste Volksvertreterin. Ihr Vorgänger, ja, der hat sich auch schonmal ans arbeitende Volk herangeschmissen, ist mit Narrenkappe Bauhelm auf dem Kopf mitten unter die Holzmänner getreten. Aber so wirklich erfolgreich war das Konzept auch nicht. Tjo, wir haben dazugelernt. Und jetzt gibts ja auch dieses podcast-dingens. Damit könnten wir doch mal rumspielen, schliesslich kleidet in ihrem Fall ein Bauhelm nicht wirklich gut. Der Schorsch Dabbeljuh, der macht ja auch sowas, ein bisgen anders zwar, und vielleicht auch mehr an Agitation erinnernd, aber soweit wir das von hier beurteilen können, nicht gerade ohne Erfolg. Wir haben da mal eine kleine Chartanalyse vorbereitet, könnse mal kucken, wieviele Umfragepunkte ihnen das bringen würde...

via tagesschau.de

Dienstag, 6. Juni 2006

Klinkenputzer

Soeben stand ein Vertreter von "Alice" vor der Tür, der mir wieder wunder was über das Breitbandangebot erzählen wollte, das nur diese Firma zur Verfügung stellt, und das zu einem Preis, der natürlich von keinem der Konkurrenten unterboten werden könnte.

Wie ich sowas satt habe, das können sich die Damen und Herren Vertreter gar nicht vorstellen. Letztes Jahr erst hat Arcor so etwas wie eine denial of service attacke auf meine Klingel gestartet. Der erste Vertreter hat glücklicherweise schon aufgegeben, als ich ihm nur den Namen meines Providers genannt habe. Ziemlich beeindruckend, wie ihm dabei jeder Elan aus der Mimik gewichen ist. Der zweite Vertreter knapp eine Woche später war da schon etwas hartnäckiger, vielleicht war er ja auch vorgewarnt. Auf jeden Fall hat er mir dann auch etwas vorgeblubbert von wegen "ich würde viel zu viel bezahlen" und wäre "in den Vertrag gefesselt", was selbstredend bei Arcor natürlich nicht der Fall wäre, ist ja klar. Nichtsdestotrotz hatte ich auch ihn nach ca. 3 Minuten von meiner Fußmatte geputzt. Wieder eine Woche später kam dann die Ausgeburt von Hartnäckigkeit die Treppe heraufgeschlichen, gegen ihn musste ich mich dann schon geschlagene 5 Minuten zur Wehr setzen. Und trotz allem hat auch er sich dann getrollt.

Mir ist es sowieso unbegreiflich, mit welcher Bauernfanglogik diese Provider ihre Kunden aquirieren wollen. Bei mir muss nicht immer alles sagenhaft billig sein, und ich brauche auch nicht die monsterbreiteste Internetanbindung, die zur Zeit erhältlich ist, weil es a) nicht solche Unmengen an Daten gibt, die man sich aus dem Netz ziehen kann, wenn man dabei auf der legalen Seite bleiben will, und b) ab einer bestimmten Bandbreite sowieso die Downloadserver das limitierende Element sind. Mir ist es viel wichtiger, das meine Internetanbindung stabil und zuverlässig funktioniert, wann immer ich gerade online bin, Wartungsausfälle zu den ganz seltenen Ereignissen gehören und das es keine Probleme mit der Abrechnung gibt. Ob ich dafür dann mal 5 Euro mehr bezahle als beim billigsten Anbieter, das ist mir nun wirklich herzlich egal.

Arcor hat also 3 Vertreter an meiner Wohnungstür aufgearbeitet, mal sehen, wie schnell Alice zur Einsicht kommt. Ich persönlich hoffe ja, dass der eine Versuch ausreichend war.

Montag, 29. Mai 2006

3,2,1...

Ein ganz besonderes Schnäppchen gibt es derzeit bei eBay, die Gebote liegen noch im durchaus interessanten Bereich.

Samstag, 13. Mai 2006

Danke für den Fisch

Seit Anfang des Jahres hat sich eine ziemliche Unruhe im Krankenhausbereich festgesetzt. Zuerst haben die Arbeitgeber der Länder den völlig neu gestalteten Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst nicht anerkannt, was neben allen anderen Angestellten im öffentlichen Dienst auch das Personal in Bezirks-, Landes- und Unikliniken betrifft. Dort wird also gestreikt, seit Februar, auch wenn die Medien das Thema totschweigen. Als ob das alleine nicht genug wäre, sind auch noch die Ärzte ausgeschert und folgen ihrem MB-Vorsitzenden Montgomery auf dessen Kreuzzug gegen die restlichen Angestellten.

Dann gab es jetzt in Bayern die Betriebs-/Personalratswahlen im öffentlichen Dienst mit sehr denkwürdigen Vorschlagslisten: Während es in den letzten Jahren eigentlich üblich war, das sich die Vertreter der verschiedenen Berufsgruppen und Berufsverbände auf eine Liste geeinigt haben (was dem Wähler den Vorteil verschaffte, direkt die Personen zu wählen, die ihm am geeignetsten erschienen), gab es dieses Mal Konfrontation in Form mehrerer Listen verschiedener Gruppierungen. Der Charakter der Gruppen reichten von Standesvertretung in Form reiner Ärztelisten bis hin zu pro-Arbeitgeber-Gruppen.

Letzteres geschah am Krankenhaus Schweinfurt, wo die "Pro Leopoldina"-Liste letztlich sogar die Wahl gewann und den bestehenden verdi-unterstützten Betriebsrat ablöst, was von der lokalen Presse reichlich offen und kritisch kommentiert wurde. Man muss kein Prophet sein, um zu erkennen, das diese Liste von der Krankenhausleitung mitinitiiert und reichlich unterstützt wurde. Die ehemals freigestellten Personalräte müssen lt. Betriebsverfassungs-/Personalvertretungsgesetz wieder in ihre ursprüngliche Arbeitstätigkeit eingegliedert werden, ihnen darf auch nachträglich kein Nachteil aus ihrer Interessensvertretung entstehen. Der Vorstandsetage des Krankenhauses scheint dieser Passus aber unbekannt, im mindesten Falle aber nicht sinnvoll, denn zwei ehemals freigestellten Krankenschwestern wurden Stellen angeboten, die weit unter ihren Qualifikationen liegen, wie sich in diesem Artikel der Mainpost nachlesen lässt. Und der neue Betriebsrat zeigt gleich einmal, wie er sich die "Pro"-Zusammenarbeit vorstellt, fragt bei der Leitung erstmal bittstellerisch nach Gründen, anstatt sie dazu aufzufordern, sich an die Buchstaben des Gesetzes zu halten. Pro-Jungs und -Mädels, Gründe für eine solche Entscheidung sind uninteressant, nicht haltbar und spielen im Gegensatz zu den existierenden Gesetzen nicht die geringste Rolle.

Es ist ja nur meine bescheidene und rein subjektive Meinung, aber ich halte informierte, mündige und selbstbewußte Arbeitnehmer immer noch für das bessere "Humankapital" eines Betriebes und ziehe auch weiter den Dialog der Meinungsführerschaft vor.

Mittwoch, 26. April 2006

Fairness und so

Rettet das Internet, eine Webseite, über die ich eben gestolpert bin, dokumentiert verschiedene Fälle, in denen Internetnutzer und Seitenbetreiber von profitorientierten klagewütigen aufmerksamen Rechtsanwälten in Prozesse verwickelt werden, an deren Ende die abenteuerlichsten Urteile und Verurteilungen stehen. Als ob es nicht reichen würde, daß diese Urteile für die Beklagten meist die Zahlung größerer Geldsummen nach sich zieht (man könnte auch sagen: sie finanziell schädigt), werden dadurch Präzedenzfälle geschaffen, mit denen man nachfolgend Kriminalisierte noch ergiebiger abziehen kann.

Den jungen Herren hier hat es richtig übel erwischt:



17-Jährige finanziell auf die Matte zu schicken, was für eine Glanztat.

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