Überproportional
Eines der vorrangigsten Auswahlkriterien bei Kleidung ist die Hervorhebung des eigenen Stils. Mit den Klamotten, die man trägt, trägt man immer ein Stück seiner eigenen Persönlichkeit nach aussen. Bis vor einigen Jahren war die einzige Message, die ich meiner Umwelt andienen konnte, dass ich mich den Notwendigkeiten unterordne. Nicht, dass es nicht auch schon damals Übergrößen gab. Nur gingen damals offensichtlich alle Hersteller davon aus, das sie die Maße für Normalgrößen nur maßstabsgerecht vergrößern müssten. Um diesen Klamotten zu entsprechen, hätte ich an die 130 Kilo wiegen müssen. Ergo litt auch ich unter dem bekannten Kartoffelsack-Syndrom. Dazu sehen vorgewaschene Jeans nicht unbedingt besser aus, wenn man die Abschlussnaht auslässt.
Seit ein paar Jahren entspannt sich die Lage aber zusehends, was ich nicht zuletzt dem Umstand zu verdanken habe, das ein guter Freund von mir einen Klamottenladen unterhält und dankenswerterweise beim Einkauf auch gerne Gardemaße berücksichtigt. Dafür nehme ich im Gegenzug gerne in Kauf, manchmal etwas overdressed zu wirken, ich habe schliesslich auch etwas nachzuholen. Liebster A., bald stehe ich wieder in deinem Laden, und ich werde sehr kaufwillig sein, also mach mich glücklich :D