Danke für den Fisch

Seit Anfang des Jahres hat sich eine ziemliche Unruhe im Krankenhausbereich festgesetzt. Zuerst haben die Arbeitgeber der Länder den völlig neu gestalteten Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst nicht anerkannt, was neben allen anderen Angestellten im öffentlichen Dienst auch das Personal in Bezirks-, Landes- und Unikliniken betrifft. Dort wird also gestreikt, seit Februar, auch wenn die Medien das Thema totschweigen. Als ob das alleine nicht genug wäre, sind auch noch die Ärzte ausgeschert und folgen ihrem MB-Vorsitzenden Montgomery auf dessen Kreuzzug gegen die restlichen Angestellten.

Dann gab es jetzt in Bayern die Betriebs-/Personalratswahlen im öffentlichen Dienst mit sehr denkwürdigen Vorschlagslisten: Während es in den letzten Jahren eigentlich üblich war, das sich die Vertreter der verschiedenen Berufsgruppen und Berufsverbände auf eine Liste geeinigt haben (was dem Wähler den Vorteil verschaffte, direkt die Personen zu wählen, die ihm am geeignetsten erschienen), gab es dieses Mal Konfrontation in Form mehrerer Listen verschiedener Gruppierungen. Der Charakter der Gruppen reichten von Standesvertretung in Form reiner Ärztelisten bis hin zu pro-Arbeitgeber-Gruppen.

Letzteres geschah am Krankenhaus Schweinfurt, wo die "Pro Leopoldina"-Liste letztlich sogar die Wahl gewann und den bestehenden verdi-unterstützten Betriebsrat ablöst, was von der lokalen Presse reichlich offen und kritisch kommentiert wurde. Man muss kein Prophet sein, um zu erkennen, das diese Liste von der Krankenhausleitung mitinitiiert und reichlich unterstützt wurde. Die ehemals freigestellten Personalräte müssen lt. Betriebsverfassungs-/Personalvertretungsgesetz wieder in ihre ursprüngliche Arbeitstätigkeit eingegliedert werden, ihnen darf auch nachträglich kein Nachteil aus ihrer Interessensvertretung entstehen. Der Vorstandsetage des Krankenhauses scheint dieser Passus aber unbekannt, im mindesten Falle aber nicht sinnvoll, denn zwei ehemals freigestellten Krankenschwestern wurden Stellen angeboten, die weit unter ihren Qualifikationen liegen, wie sich in diesem Artikel der Mainpost nachlesen lässt. Und der neue Betriebsrat zeigt gleich einmal, wie er sich die "Pro"-Zusammenarbeit vorstellt, fragt bei der Leitung erstmal bittstellerisch nach Gründen, anstatt sie dazu aufzufordern, sich an die Buchstaben des Gesetzes zu halten. Pro-Jungs und -Mädels, Gründe für eine solche Entscheidung sind uninteressant, nicht haltbar und spielen im Gegensatz zu den existierenden Gesetzen nicht die geringste Rolle.

Es ist ja nur meine bescheidene und rein subjektive Meinung, aber ich halte informierte, mündige und selbstbewußte Arbeitnehmer immer noch für das bessere "Humankapital" eines Betriebes und ziehe auch weiter den Dialog der Meinungsführerschaft vor.

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